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Alumnikolumne Mai 2018

Sonnige Grüsse aus Dubai
 
Ich schüttelte ihm damals ehrfürchtig die Hand; wie so viele, als sie ihren ersten Tag am Freien Gymnasium antraten. Nach wenigen Jahren jedoch brauchte man ihn in den Schweizer Bergen, noch später zog es ihn in die Wüste vor Dubai.

Beat Sommer liebt Herausforderungen. In Dubai hat er – wie viele wissen – eine weitere gemeistert: Er hat die Swiss International Scientific School Dubai (SISS) aufgebaut und ihr wissensdurstiges Leben eingehaucht. Auch Lehrpersonen vom FGZ – darunter Hansruedi Bühlmann – hat es bereits dauerhaft dorthin gezogen.

Die Frühlingsferien boten die ideale Möglichkeit, sich auf die Reise zu machen, um zu sehen, wie in der Region der aufgehenden Sonne unterrichtet wird und um jene lieben Menschen wiederzusehen, die Bildung in diesem innovativen, jungen Umfeld ermöglichen.

Die SISS liegt ausserhalb von Dubai, in einem wenig glamourösen, unverbauten Vorort – oder einfach in der Wüste. Erst kurz vor dem ersten Schultag war die Zufahrtsstrasse fertig geworden. Doch auch wenn die Umgebung karg und staubig ist, die Architektur beeindruckt durch klassische Moderne: Klare Linien, nichts Extravagantes, lichtdurchflutet, einheitlich. Aufmachung und Philosophie harmonisieren perfekt, wie sich noch zeigen wird.

In den Kindergarten- und Primarschulstufen im Primary Building herrscht bereits reger Betrieb. Der Unterricht läuft auf Hochtouren. Die Wände zeugen von der IB-Philosophie, die man an der SISS verfolgt. Die Kinder lernen von Beginn an mehrsprachig: Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch. Sport und das Kennenlernen der arabischen Kultur haben ebenso einen Platz im Stundenplan – schon bei den Kleinen – wie Mathe.

Im Secondary Building empfängt uns dann Hansruedi. Es ist still. Die Schüler müssen die Assessmenttests absolvieren. Hansruedi wirkt entspannt, obwohl er wenig Zeit für uns hat. Er zeigt uns das Sportgelände, von dem man die Skyline von Dubai sieht, das Schwimmbecken mit olympischen Massen, die hohe und helle Sporthalle und auch die Zimmer des Jungengebäudes für die Boardingschool. Der Mädchentrakt ist noch im Bau. Was mir nicht bewusst war, obwohl ich mit Hansruedi zusammenarbeiten durfte am FGZ: Es war immer schon ein Traum von ihm und Gianpiera, seiner Frau, gewesen, im Orient zu leben und zu arbeiten. Seine Augen funkeln und er trägt ein warmes Lächeln im Gesicht, wenn er vom Leben in den Emiraten erzählt. Er und Gianpiera scheinen angekommen zu sein. Es ist seine – eine anspruchsvolle – Aufgabe, die Schweizer Matura als Ziel des schulischen Ausbildungswegs der SISS zu implementieren.

Beim Mittagessen mit dem Rektorenpaar wird aber klar: Der Aufbau dieser Schule hat sie viel Kraft gekostet. Innerhalb von fünf Jahren haben sie eine Schule ins Leben gerufen, die heute bereits über 1‘000 Schüler auf höchstem Niveau ausbildet. Noch ist nicht alles unter Dach und Fach. Die Energie aber, die der Schule inhärent ist, zieht einem in einen Strudel aus Motivation, Innovation, Kreativität und Inspiration. Es ist alles möglich, wenn man die Möglichkeiten, ein Ziel, ein Konzept und den Willen dazu hat. Und diese Einstellung nehme ich mit nach Zürich.