Auf der Rom-Reise, die unsere Lateiner*innen traditionell in der Schwerpunktfachwoche vor den Herbstferien unternehmen, ereignete sich die folgende erfreuliche kleine Episode. Unser Lateinlehrer Philipp Xandry berichtet:
Eigentlich wollten wir nur auf die Kuppel des Petersdoms. Auf dem Petersplatz angekommen, wies man uns direkt in die Warteschlange, wo wir eine Stunde im strömenden Regen verbrachten.
Und auf einmal waren wir mitten in der päpstlichen Audienz, wenn auch ganz hinten im Saal. Als wir die Veranstaltung diskret verlassen wollten, führte man uns durch verschiedene Gänge direkt in den VIP-Bereich, diesmal ganz vorne im Saal.
Und so erlebten wir den Papst unverhofft aus nächster Nähe, zusammen mit Generälen, Brautpaaren und jungen Priestern. Zum Schluss wurde das lateinische Vaterunser gebetet. Die FGZ-Lateinklasse hat alles verstanden. Als einzige wahrscheinlich.
Wie ein Hund dem Kunstverständnis unserer Schüler*innen auf die Sprünge hilft, erzählt unser Deutschlehrer, Klaus Nürnberg:
Was ist Schönheit? Was ist Kunst? Mit diesen Fragen im Gepäck untersuchte
die G3g die Plastik "Sheep Piece" von Henry Moore (1971-72) und die Plastik
von Jean Tinguely "Heureka" (1964).
Nach der visuellen Analyse der Plastik von Henry Moore (Begegnung von allen
Seiten) stellte die Klasse fest, dass sie sich immer wieder neu und
unerwartet präsentiert. Also war sie nach der Definition des Barocks, dass
Symmetrie Schönheit ist, nicht schön. Das intensive Streicheln eines
zufällig vorbeilaufenden Hundes brachte die Erkenntnis, dass das Berühren der
Plastik sich genauso anfühlt wie ein Schafsfell.
"Heureka" von Jean Tinguely erfüllt hingegen die Definition von Immanuel Kant, Kunst
müsse nutzfrei sein, perfekt. Ein Haufen Schrottteile, die sich völlig
sinn- und nutzfrei bewegen.
So war die Exkursion erkenntnis- und bewegungsreich. Jedoch war der
Höhepunkt dieses Vormittags eindeutig das wiederholte Streicheln eines
Hundes.