«Familien sind der interessanteste Schauplatz überhaupt, auch wenn sie etwas Alltägliches darstellen, da sich in ihnen wirklich Verrücktes abspielen kann.», so Juliane Pickel zur Frage, wie sie das Thema ihres Romans ausgesucht habe.
Die Autorin reiste mit ihrem Erstlingswerk im Gepäck aus Hamburg an und begeisterte unsere Schülerinnen und Schüler unmittelbar mit ihrer nahbaren und unprätentiösen Art. Es ist also so gar nichts zwielichtig an ihr wie an ihren Figuren, die alle etwas krumme Hunde sind. Ihren Romanfiguren begegne sie so wie Menschen, die sie auf einer Party trifft und über die sie mehr wissen will. Ihre Geschichten können, wenn sie sie mal laufen lässt, durchaus auch für sie selbst unerwartete Wendungen nehmen, sie verselbständigen sich. Die Art und Weise, wie sie schreibt, könne man am besten damit vergleichen, wie sie kocht. Nämlich nicht nach Rezept. Die Ingredienzien liegen da und werden nach und nach zu einem Gericht verkocht. Das auch mundet! Davon zeugt nicht zuletzt die wohlwollende Annahme des Werks durch unsere Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Nominierung des Werks für den Deutschen Jugendliteraturpreis im letzten Jahr und die Verleihung des «Luchs des Jahres» von der ZEIT im Jahr 2021. Ausserdem hat es eine Adaption des Romans bereits auf die Bühne des Jungen Staatstheaters Berlin geschafft. Und vielleicht steht auch noch eine Verfilmung an.
Die Geschichte um einen Jungen, der einen, im übertragenen und wahrsten Sinne des Wortes, schrägen Freund hat, der seinen freakigen und über alles geliebten Hund verliert und seinen Vater schon vor langer Zeit verloren hat, der ausufernde Wutanfälle hat und sich in einer Welt zurechtfinden muss, in der alle aus seinem Umfeld mit eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und in der ein tödlicher Unfall alles noch mehr ins Wanken bringt, ist launig, frisch und eingängig geschrieben.
Die Fragen aus unserem jungen Publikum, zum Inhalt, zu den Figuren, zum Schreibprozess, dazu wie es ist, Autorin zu sein, wollten denn auch fast kein Ende nehmen. Eine schöne und bereichernde Begegnung!
Mehr Informationen zur Autorin Juliane Pickel findet man unter folgendem Link: