Main Content

Maximilan Shell

Am 30. September 2011 besuchte Maximilian Schell, weltberühmter Schweizer Oscar-Preisträger, Schauspieler, Regisseur, Produzent und Übersetzer, seine ehemalige Schule, das Freie Gymnasium Zürich (FGZ). Es war nach 63 Jahren ein Wiedersehen mit Wehmut.

Die Schülerschaft empfing ihren Ehemaligen mit Begeisterung, und Maximilian Schell fühlte sich sofort wieder zuhause. 1938 ist die Familie Schell von Wien nach Zürich an die Gablerstrasse umgezogen, weil Oesterreich damals Hitlerdeutschland angegliedert wurde. Der Name seines Gymnasiums habe, so der quirlige 81Jährige, deshalb eine ganz besondere Bedeutung, denn das Freie Gymnasium Zürich habe für ihn wirklich Freiheit bedeutet.

Schell hat seine Maturzeitung von 1948 mitgenommen und erweist sich als begnadeter Geschichtenerzähler. Sei es, dass er von den Schülerstreichen seiner Generation, der Freundschaft mit Hollywood-Grössen oder seinen Erfahrungen als Schauspieler berichtet, die Schülerinnen und Schüler hängen an seinen Lippen. Fragen aus dem Publikum sind für den Gast, der auch am diesjährigen Zurich Film Festival auftritt, Anlass zu Assoziationen, Lebensweisheiten und liebenswürdigen Provokationen. So etwa fordert er für die Schule das Fach Kultur und Leben, denn das Lebenspraktische komme im Lehrplan seit je zu kurz.

Zur allgemeinen Erheiterung kreist der ehemalige Hollywood-Beau immer wieder um sein Lieblingsthema, die Frauen. Als Schüler war Max begabt und hatte sogar Griechisch gewählt. Sein unruhiger Geist zog aber zahlreiche disziplinarische Massnahmen nach sich, bis ihm angedroht wurde, das Freie Gymnasium Zürich verlassen zu müssen. Der damalige Rektor und sein Zeichnungslehrer aber machten sich für ihn stark und Max bestand die Matur mit fast durchwegs guten bis sehr guten Noten.

Als Maximilian Schell vom Rektor als Geschenk eine Kopie der Schülerakte erhielt, war der Gast sichtlich gerührt. Denn die Dokumente erlauben ihm einen Blick in seine Schülervergangenheit, wie er ihm bisher nicht möglich war. Oscar-Preisträger und Schülerschaft haben so bei ihrer Begegnung gleichermassen denkwürdige Momente erlebt.

Galerie

Kurzfilm